Samstag, 2. November 2013

RUBRIK: GEHEIMTIPP

Das Spiel FUEL ist ein spaßiges Offroad-Spektakel der besonderen Art. Warum? Nun zum ersten ist es das Spiel mit der größten frei befahrbaren Spielwelt, das je entwickelt wurde und hat sich damit sogar einen Eintrag im "Guinness-Buch der Rekorde" geholt. Es wird als das "Größte Spiel allter Zeiten" gehandelt. Und zum zweiten hat es eine komplexe Physik-Engine, die wirklich großartige Wettereffekte auf den Bildschirm zaubert. Das ganze ist verpackt in einer simplen und altbekannten Story: Durch die Auswirkungen des Klimawandels, der Erderwärmung und der Umweltverschmutzung haben die Menschen es letztendlich geschafft, die Erde zu einem unbewohnbaren Planeten zu machen. Allerdings gibt es ein paar Offraod-Fanatiker, die im Camps leben und von dort aus Rennen auf der verwüsteten Erde organisieren. In der Welt von FUEL herrscht großer Treibstoffmangel. Alles dreht sich darum, an die letzten Reste verbliebenen Treibstoffs zu gelangen. Er dient als Belohnung für gewonne Rennen und kann als Bezahlung für neue Fahrzeuge genutzt werden. Tja die einen sammeln nach dem Weltuntergang Kronkorken, die anderen Treibstoff. Den Treibstoff kann man allerdings wenigstens noch in Rennen verheizen. Das Arsenal an Fahrzeugen reicht über Motorräder, Quads, Buggys und Autos bis hin zu Monster-Trucks. Jedes Vehikel ist für einen bestimmten Untergrund besonders gut geeignet, darum wird man sich im Laufe des Spiels auch von jeder Art mindestens ein Fahrzeug in die virtuelle Garage stellen.

Fuel - Bilderbuchweltuntergang und Offroadspaß
(Quelle: Codemasters)

Die Spielwelt ist unglaubliche 14.400 Quadratkilometer groß! Nachgebaut wurde der Westen der USA, die zerklüfte Pazifikküste und die Wüste Nevadas. Aber auch schneebedeckte Berggipfel und dichte Wälder sind in FUEL zu finden. Das erhaltene Straßennetz allein ist 160.000 km lang, aber auch abseits der Straßen ist eine Menge, Menge Platz! Den Titel "Größtes Spiel aller Zeiten" trägt FUEL zu Recht. Wo man fährt ist immer abhängig vom Rennen, dem Fahrzeug, hinter dessen Steuer man sitzt und den eigenen Fahrkünsten. Während eines Rennens lässt sich jederzeit ein GPS aktivieren, das einem den kürzesten Weg zum nächsten Checkpoint weist. Erfahrene Fahrer, die die Strecken aber schon kennen oder zuvor erkundet haben, kennen möglicherweise lohnenswerte Abkürzungen abseits der offiziellen Wege. Ist das Fahrzeug auch für unwegsames Gelände geeignet und kommen einem keine unvorhergesehenen Hindernisse in den Weg, lohnen sich Abkürzungen oft.

Fuel - Ein Rennen gegen Mutter Natur
(Quelle: Codemasters)

Fuel - Nur noch Ruinen zeugen von den Bewohnern
(Quelle: Codemasters)
 
Unvorhersehbare Hindernisse sind bei FUEL das Wetter bzw. irgendwelche Naturkatastrophen. Die Physik-Engine zaubert Regengüsse, Wirbelstürme und andere schicke Wettererscheinungen auf den Bildschirm. Auch einschlagende Blitze und Waldbrände können einem das (Rennfahrer-) Leben schwer machen. Das ganze sieht extrem spektakulär aus und macht einen Heidenspaß! Schade ist nur, dass die beeindruckendsten Effekte, zu denen die Wirbelstürme zählen, nur bei bestimmten Renn-Events auftauchen und nicht sporadisch. Sie sind also vermutlich gescriptet und tauchen nicht zufällig auf, wie das bei Regen, Waldbränden oder anderen Wetter-Effekten der Fall ist. Sonst wäre das Chaos wirklich perfekt. Alle anderen Wetter-Effekte können nämlich auch bei der freien Fahrt auftauchen.

Fuel - Hubschrauber bringen Fahrzeuge an die Startpunkte
(Quelle: Codemasters)




Fuel - Hier brennt die Luft
(Quelle: Codemasters)

Die riesige offene Spielwelt ist ein Segen und ein Fluch. Codemasters hat unglaublich viel Arbeit in die offene Welt gesteckt. Sie ist riesengroß, sehr schön und abwechslungsreich gestaltet, ohne Ladezeiten frei befahrbar, es gibt großartige Wettereffekte und einen schicken Tag- und Nachtwechsel. Die Entwickler haben allerdings - leider muss man sagen - darüber hinaus vergessen die Spielwelt auch zu füllen. Besonders im Singleplayer ist die Welt bis auf wenige NPC-Fahrzeuge komplett leer und unbelebt. Das mag in den ersten Spielminuten noch logisch wirken und nicht stören - schließlich ist die Erde unbewohnbar geworden. Auf Dauer kommt allerdings schnell Langeweile auf. Die Welt zu erkunden macht nur eine Zeit lang Spaß, zumal außer dem Auffinden eines neuen Camps oder einiger Tonnen Treibstoff, keine Entdeckungen winken. Ssobald einem die freie Fahrt zu langweilig wird, sollte man sich wieder einem der vielen Rennen widmen. Zum Glück gibt es für bereits entdeckte Camps ein Schnellreisesystem.

Fuel - Ein Sturm zieht auf
(Quelle: Codemasters)

Lohnt es sich denn trotzdem FUEL zu spielen, ist die Frage. Ein klares "Ja". Ja, FUEL ist defintiv noch immer einen Blick wert, auch wenn es von 2009 ist und somit schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Die Welt ist einfach unglaublich schick und das Erkunden macht Spaß. Spaß haben dürfte jeder, der Offroad-Rennen mag, Weltuntergangs-Szenarien cool findet und gerne eine offene und raue Welt erkundet. Die Rennen sind fordernd und durch unterschiedliches Terrain und verschiedene Fahrzeuge, sowie unterschiedliche Wetterverhältnisse extrem abwechslungsreich. Das "Größte Spiel aller Zeiten" sollte man mal gespielt haben! FUEL ist erhältlich für: PlayStation 3, XBOX 360, Wii und den PC.

Ich würde mir eine Fortsetzung wünschen, diesmal aber bitte in einer Welt, in der man auch abseits der "Story" noch ein bisschen was entdecken kann. Andere Open-World Rennspiele zeigen ja, wie es gehen kann. Versteckte (seltene) Fahrzeuge, Aussichtspunkte, sammelbare Ausrüstung und Tuning-Teile, sowie einige Quests abseits der Haupt-Rennen, könnten eine Fortsetzung zu noch mehr Erfolg und Größe verhelfen.