Donnerstag, 9. Januar 2014

RUBRIK: GEHEIMTIPP

Es ist spät in der Nacht und die Straßen der Stadt sind dunkel und leer. Schwere Wolken hängen über der Stadt und es regnet unnachgiebig. Ein kleiner Junge kann nicht schlafen und setzt sich ans Fenster um dem Regen zuzuschauen. Als er so in die Dunkelheit hinaus späht, entdeckt er die geisterhafte Silhouette eines kleinen Mädchens, die nur dann sichtbar scheint, wenn Regen auf sie fällt. Erschrocken stellt er fest, dass sie von ebenso unsichtbaren und grotesken Monstern flüchtet. Ohne lange zu überlegen rennt er nach draußen und eilt ihr zu Hilfe. Beim Verlassen des Hauses, wird er selbst auch zu einer geisterhaften unsichtbaren Erscheinung.

rain (Quelle: Sony Computer Entertainment)

Inspiriert hat den Regisseur hinter RAIN ein Erlebnis aus seiner Kindheit, bei dem er sich in einer fremden Stadt verlaufen hat. Um dieses Erlebnis herum ersann er ein komplexes Gebilde über zwei unsichtbare Kinder, die sich anfreunden und nur im Regen sichtbar sind, sowie eine scheinbar leblose Stadt voller Monster. Die geschaffene Spielwelt ist melancholisch, verträumt, dynamisch und emotional.

Betritt der Spieler zum ersten Mal die Straßen der Stadt, wird ihm bewusst dass sie lange nicht so unbewohnt sind, wie zuerst angenommen. Die Bewohner sind lediglich unsichtbar und mysteriöse Monster lauern hinter jeder Ecke. Das Konzept des Spiels ist ziemlich einzigartig, darum braucht es eine kurze Zeit zur Eingewöhnung. Man steuert eben nicht jeden Tag einen unsichtbaren Protagonisten. Lediglich der Regen und interaktive Objekte verraten, wo sich der Junge auf dem Bildschirm befindet. Zu einem Großteil besteht das Gameplay aus Passagen, in denen man durch die nächtlichen Straßen schleicht und nicht entdeckt werden darf. Dazu muss der Spieler acht darauf geben, sich immer wieder unter Markisen und Dächern unter zu stellen, damit er auch unsichtbar bleibt. Nicht nur der immerwährende Regen, sondern auch jede Wasserpfütze kann zu einer Gefahr werden, ebenso wie Kisten und Flaschen am Straßenrand. Jede falsche Bewegung und jedes Geräusch können den Jungen und seine Begleiterin verraten. Auch vor Schlammpfützen muss der Spieler sich in Acht nehmen, da sie Schuhe und Hosenbeine dreckig färben und man auch im trockenen zu sehen ist.

rain - Die Straßen der Stadt scheinen nur so leer zu sein
(Quelle: Sony Computer Entertainment)

Was an RAIN überzeugt ist nicht das abwechslungsreiche Gameplay oder die überragende Grafik, sondern die Stimmung und das Setting. Dieser Indie-Titel ist defintiv mehr als Mittelmaß. Auch wenn er nicht auf Augenhöhe eines JOURNEY mitspielen kann, bietet er dennoch ein schönes Erlebnis.

rain - Der kleine Junge und das Mädchen erkunden gemeinsam die Stadt
(Quelle: Sony Computer Entertainment)

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